Leindotteröl – Inhaltsstoffe, Wirkung & Anwendung

Leindotter ist pflegeleicht. Er wächst fast überall, braucht wenig Pflege und wenig Aufmerksamkeit, denn die Pflanze kann sich sehr gut selbst gegen Schädlinge wehren. Doch warum wird die scheinbar unkomplizierte Pflanze nicht hektarweise angebaut? Leindotter ist in Ungnade gefallen, da Beobachtungen ergaben, dass die Pflanze als Futter nicht gut aufgenommen wurde und zudem noch zu minderer Qualität bei Milch und Fleisch geführt haben soll. Allerdings rücken diese Erkenntnisse der Vergangenheit auch zunehmend in Vergessenheit, denn wohldosiert kann Leindotter durchaus als Futtermittel verwendet werden.

Der Trend in der gesunden Küche geht dahin, dass verstärkt kaltgepresste Pflanzenöle verwendet werden und dies hilft auch dem Leindotteröl zu neuem Aufschwung. Zwar ist das Leindotteröl, das aus dem Samen der Leindotterpflanze gewonnen wird, noch nicht mit den bekannten Verwandten wie Distelöl, Sesamöl und Kürbiskernöl gleichauf im Bekanntheitsgrad, doch wer auf der Suche nach einem gesunden Pflanzenöl ist, wird auch zunehmend häufiger Leindotteröl angeboten bekommen. Aber Vorsicht, hier besteht Verwechslungsgefahr, denn Leindotteröl und Leinöl (mehr Infos auf werden nicht aus derselben Pflanze gewonnen.

Leinöl (weitere Infos unter Lein-oel.net) wird aus dem reifen Leinsamen hergestellt, Leindotteröl hingegen aus Leindotter. In der Verwendung und den positiven Eigenschaften der Öle zeigen sich jedoch durchaus Parallelen: Leinöl und Leindotteröl sind zum Verzehr geeignet und werden in der Kosmetikbranche sowie in der Industrie verwendet.
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Die Omega-3-Fettsäuren sowie die Alpha-Linolensäuren machen das Leindotteröl – ebenso wie das Leinöl – zum gesunden Lieferanten wichtiger Bausteine der menschlichen Gesundheit, die nur über Lebensmittel zugeführt werden können. Beide Öle werden kaltgepresst und sind nicht lange haltbar.

Weitere gesunde Pflanzenöle sind das Distelöl, das aus der Färberdistel hergestellt wird, das Erdnuss- und Sesamöl, die besonders aus der asiatischen Küche bekannt sind, das Haselnussöl, was zur Verfeinerung von süßen Desserts und Obstvarianten als besondere Delikatesse bekannt ist, und das Kürbiskernöl, das stark nussig schmeckt und zu Salatdressing verarbeitet werden kann. Auch Walnuss- und Weizenkeimöl sind wichtige Lieferanten von ungesättigten Fettsäuren und Vitaminen. Und daneben reiht sich nun der Newcomer ein: Das Leindotteröl, das so neu gar nicht ist und sich bei Kennern bereits einen Namen als Omega-3-Lieferant gemacht hat.

Leindotteröl Herkunft und Gewinnung

Leindotteröl wird aus dem gepressten Samen des Leindotters gewonnen. Dabei wird der reife Samen zermahlen. Im Aussehen ähnelt Leindotteröl dem bekannten Rapsöl. Begibt man sich jedoch auf die Spur des Grundrohstoffs, des Leindotters, fällt schnell auf, dass Leindotter eine uralte Kulturpflanze ist. Unsere keltischen Vorfahren schworen auf den guten Geschmack des Leindotteröls, das heute nur noch von Kennern beachtet wird. Unerfahrene Verbraucher verwechseln Leindotter mit dem bekannteren Flachs, der auch als Lein bezeichnet wird. Doch wer weiß, wie Leindotter als Pflanze aussieht, dem kann dies nicht passieren.

Leindotter blüht in zartgelber Farbe. Die Pflanze ist recht robust und hat nur wenige Ansprüche an Pflege und Boden. Sie ist unter Landwirten bekannt als Mischfrucht, die sich für den biologischen Anbau sehr gut eignet. Pflanzt man sie Seite an Seite neben Hafer, Linsen oder Erbsen, werden Unkräuter geschwächt. Der Grund: Leindotter macht sich als sogenannter Bodendecker so breit, dass Unkraut keinen Platz mehr zum Gedeihen hat. So ist Leindotter ein wahres „Biokraut“ in doppelter Hinsicht, denn Leindotter braucht keine Chemie – und wurde auch weitestgehend in der ursprünglichen Form erhalten, ohne künstliche Züchtungen voranzutreiben.

Experten befanden wohl weitere Züchtungen für zwecklos, denn Leindotter wächst selbst auf sandigem Boden und auch gegen viele Schädlinge und Krankheiten ist die Pflanze resistent. Biologisch betrachtet ist Leindotter, (lateinisch: Camelina sativa) übrigens ein Kreuzblütler, ähnlich wie Senf.

Leindotteröl wird wie folgt hergestellt: Aus den circa fünf Millimeter großen Samen, die aus der Schote herauszutrennen sind, kann Leindotteröl hergestellt werden. In jeder Schote befinden sich zwischen acht und 16 Samenkörner, von denen jeder Samen zwischen 28 und 42 Prozent Öl enthält. Der Samen kommt anschließend in eine sogenannte Schneckenpresse, die das Öl aus den Samen herauspresst. Das Rohöl muss dann – je nach späterem Verwendungszweck als Speiseöl oder für die Weiterverarbeitung – filtriert und sedimentiert werden. Um möglichst viele Nährstoffe zu erhalten gehört Leindotteröl in die Gruppe der kaltgepressten Öle.

Leindotteröl Inhaltsstoffe

Leindotteröl Inhaltsstoffe
Leindotteröl ist für seinen hohen Anteil an Omega 6 Fettsäuren und besonders Alpha-Linolensäure bekannt.
Bildquelle: Gregory A. Pozhvanov / Shutterstock.com

Auf den ersten Blick ist Leindotteröl vor allem eins: goldgelb in der Farbe und leicht erbsig im Geschmack, doch dahinter versteckt sich ein wahrlich gesundes Öl.

18 Prozent Linolsäure, die Omega-6-Fettsäuren enthält und 38 Prozent Alpha-Linolensäure, die Omega-3-Fettsäuren enthält, reihen sich neben reichlich Vitamin E. Da der menschliche Körper die essentiellen Fettsäuren nicht selbst produzieren kann, ist die zusätzliche Aufnahme über die Nahrung extrem wichtig. Menschen ohne spezielle Ernährungsweise können auf Fisch als Omega-3-Lieferant setzen, doch Vegetarier und Veganer müssen über ihre Ernährung Omega-3 zuführen, um ausreichend versorgt zu sein. Daher konsumieren sie nicht selten Pflanzenöle wie Leindotteröl.

Omega 3 kann sich positiv auf den menschlichen Organismus auswirken. Es:

  • soll das Immunsystem stärken
  • den Blutkreislauf festigen
  • die Zellmembran aufbauen
  • das Gehirn funktionieren lassen
  • entzündungshemmend wirken
  • allgemein wohltuend wirken.

Zudem beinhaltet Leindotteröl auch bis zu 17 Prozent der recht unbekannten ungesättigten Ölsäure, die sich allerdings ähnlich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken können wie Linol- und Linolensäure.

Mit Blick auf die Nährwerttabelle von Leindotteröl zeigt sich: Das Öl enthält weder Eiweiß noch Kohlenhydrate, dafür aber Fett sowie gesättigte, einfach gesättigte und mehrfach gesättigte Fettsäuren und – wie bereits erwähnt: Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sowie Vitamin E5. Wer sich nun an andere Öle wie Leinöl, Raps- oder Olivenöl erinnert fühlt, der wird mit Blick auf die genaue Zusammensetzung eines Besseren belehrt, denn Leindotteröl hat einen eher ausgeglichenen Fettsäurehaushalt, wohingegen bei vielen anderen Ölen eine Fettsäure dominanter ist.

Auffallend ist, dass beim Leindotteröl der Gehalt an einfach ungesättigten Fettsäuren geringer ist als bei anderen pflanzlichen Speiseölen wie beispielsweise Raps- oder Olivenöl. Dafür enthält Leindotteröl relativ viel Eicosensäure, die zur Gruppe der Omega-9-Fettsäuren zählt, und noch verhältnismäßig unerforscht ist.

Nachdem insbesondere das verwandte Leinöl nur sehr kurze Zeit haltbar ist, sorgen Tocopherole, Plastochromanol-8 und Sterine im Leindotteröl für eine längere Haltbarkeit, denn sie wirken antioxidativ. Allerdings ist Leindotteröl bei weitem nicht so haltbar wie Rapsöl und muss in der Regel binnen sieben Wochen aufgebraucht werden. Zum Vergleich: Kaltgepresstes Sonnenblumenöl hält sich in der Regel sechs Wochen, Hanföl drei Wochen und Rapsöl lässt sich bis zu 12 Wochen aufbewahren.

Leindotteröl Wirkungen

Die Omega-3-Fettsäuren im Leindotteröl sind effektiv, denn sie wirken sich im menschlichen Körper ähnlich positiv aus wie eine fischreiche Ernährung. Doch nicht nur das, denn beim Leindotteröl ist insbesondere die Kombination mit den Omega-6-Fetten gesundheitsfördernd. Seine Wirkung entfaltet das Leindotteröl im Essen, denn bei Kennern und Menschen, die auf eine bewusste Ernährung achten, hat sich Leindotteröl längst als Grundlage von:

  • Salatdressings
  • Pestos und
  • Dips bewährt.

Die wichtigen Fettsäuren mögen es im Übrigen nicht warm, das heißt, dass sie bewusst kaltgepresst sind und auch  während der Zubereitung nicht erwärmt werden dürfen, sonst wird ein Großteil der gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe zerstört.

Leindotteröl wird heute meist für seinen Omega-3-Fettsäure-Gehalt hochgelobt. Omega-3-Fettsäuren sind wichtig für:

  • die Hormonproduktion
  • die Eiweißsynthese
  • den Zellstoffwechsel
  • die Vermeidung von Entzündungen
  • die Gesundheit von Haut und Haaren, hier kann auch CBD Öl helfen, mehr Informationen unter:

https://www.hanfosan.de/cbd-oel.html

https://www.cannahero.de/cbd-oel/

  • die Versorgung des Bewegungsapparates mit Schmierstoffen
  • dem Aufbau der menschlichen Immunabwehr, hier kann auch Manuka Honig helfen, mehr Informationen unter:

https://www.natrea.de/nahrungsergaenzung/manuka-honig.html

  • dem Schutz vor Infektionskrankheiten.

Eine umfassende Versorgung mit Omega-3-Säuren kann ein wahres Schutzschild für das menschliche Herz sein, denn Omega-3-Fettsäuren helfen den Cholesterin– und den Blutzuckerspiegel sowie den Blutdruck zu senken. Außerdem können sie Entzündungen hemmen und den Blutfluss optimieren. Das heißt auch, dass die Gefahr einer Thrombose verringert wird.

Neuere Studien ergaben auch, dass Omega-3-Fettsäuren der Zellalterung, dem Gedächtnisverlust sowie Demenz vorbeugen können. Der Grund: Telomere, die die DNA des Menschen schützen, werden mit der Zeit altersschwach und damit angreifbar. Ihre Funktionsweise kann mit einer entsprechenden Aufnahme von Omega-3-Fettsäure lange erhalten bleiben. Zudem soll Omega-3-Fettsäure die Konzentrationsfähigkeit fördern und gegen die Symptome von ADHS arbeiten. Auch Schlafstörungen können mithilfe einer ausgewogenen Ernährung mit Omega-3-Fettsäuren minimiert werden.

Entzündungen sind nicht nur gefährlich und schmerzhaft, sondern manchmal auch Vorboten schwerer Erkrankungen wie Diabetes, Tinnitus, Multipler Sklerose oder Arteriosklerose. Daher ist eine ausreichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren wichtig, um den Stoffwechsel aktiv zu halten, das Immunsystem zu stärken und auch das Hormonsystem auf einem ausgewogenen Level zu halten. Grundsätzlich gilt: Weniger Entzündungswerte im Blut minimieren das Risiko einer Erkrankung.

Leindotteröl Anwendung als Speiseöl

Leindotteröl Anwendung
Leindotteröl Anwendung als Speiseöl
Bildquelle: Aleksandrs Samuilovs / Shutterstock.com

Leindotteröl als Speiseöl zu verwenden, ist sicherlich die bekannteste und auch eine naheliegende Möglichkeit, das kaltgepresste Öl zu nutzen. Kaufen können Sie das Öl in Drogeriemärkten, Apotheken, im Outlet oder online bei Schnäppchenportalen.

Wird es in der kalten Küche eingesetzt, erhält es seine gesunden Eigenschaften, daher hat sich die Anwendung von Leindotteröl zur Zubereitung von Salaten, Dips, Brotaufstrichen, Pestos und kalten Saucen längst etabliert.

Auch kann das Öl kurz vor dem Servieren über das warme Gericht geträufelt werden – und dem Essen eine besonders leckere sowie gesunde Note verleihen. Leindotteröl eignet sich wegen seines hohen Omega-3-Gehaltes auch für die Ernährung von Veganern, Vegetariern und Rohkostfans. Leindotteröl schmeckt leicht scharf, erinnert an Erbsen und riecht nach Wiese.

Rezepttipp für Salatdressing: Wer Leindotteröl mit Kräutern, Knoblauch, Chili sowie Balsamico-Essig anrührt und anschließend mit Senf, Salz und Pfeffer abschmeckt, erhält ein leckeres Salatdressing. Doch während Rezepte für Salat- und Rohkostdressings bei Verbrauchern beliebt und bekannt sind, soll nun eine ausgefallene Idee verraten werden, wie Leindotteröl auch in die Nachspeise integriert werden kann.

Rezepttipp für Desserts: Aus Joghurt und Schokoladencreme eine Mischung anrühren, Leindotteröl darüber träufeln und mit Früchten garnieren. Nur eines muss beim Verzehr von Leindotteröl beachtet werden: Die Haltbarkeit ist recht kurz. Das heißt: Das Öl sollte kühl und dunkel gelagert und rasch aufgebraucht werden.

Leindotteröl ist darüber hinaus nicht nur für den Verzehr geeignet, sondern auch zur äußeren Anwendung. Nicht zu Unrecht findet man Leindotteröl nämlich als Bestandteil von Kosmetikprodukten. Der hohe Omega-3-Fettsäure-Anteil zeigt auch hier seine Wirkung, denn das Öl zieht schnell in die Haut ein.

Wenn man Leindotteröl mit der Tagescreme vermischt, erhält man eine wunderbar gesunde Hautpflege. Wer Leindotteröl als Körpercreme nutzen will, kann es mit ätherischen Ölen anreichern. Besonders der Duft der Melisse harmoniert gut mit Leindotteröl und verspricht eine glatte, gepflegte Haut, die mit Nährstoffen gut versorgt ist.

Leindotteröl ist aber nicht nur dem menschlichen Wohl zuträglich, sondern grundsätzlich auch als Kraftstoff einsetzbar. Allerdings fehlt es aktuell noch an empirischen Studien, die die Nutzung als Pflanzenöl-Kraftstoff wissenschaftlich belegen können. Deutlicher ist die Durchdringung von Leindotteröl im industriellen Bereich: Da Leindotteröl vergleichsweise schnell trocknet, wird es gern als Bestandteil von Farben und Lacken verwendet. Zudem kann das Öl auch in der Pharmabranche und der Kosmetikherstellung genutzt werden.